Fertighaus für 200000€

Fertighaus für 200.000€ – Bezugsfertig


Wenn du gut und günstig bauen willst, dann müsst ihr schon sehr diszipliniert sein und dürft nichts vergessen. Besonders solche Stolperfallen wie Bebauungsplan nicht gelesen, Muskelhypthek unterschätzt oder der Nachverkauf als Klassiker, lassen einen die 500€ Scheine durch die Finger rinnen. Auch Werkzeug solltet ihr haben und etwas Handgeld für Sprit und Essen einrechnen.


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Planungsaufwand

Ganz klar, du brauchst mehr Zeit und Vorarbeit, aber das lohnt sich auch. Bequem ist halt immer teurer, während Eigeninitiative und gute Planung viel Geld spart. Später bist dafür Monat für Monat dankbar weil du mehr Geld übrig hast. Hier wichtige Details zur Planung:

  1. Beratung? Du wirst immer nur zu den eigenen Produkten beraten. Das ist an sich normal, aber kann eben auch zu teuren Problemen führen. Eine Bank wird dir kaum eine Förderung empfehlen, wo sie das Risiko trägt und nicht wirklich was daran verdient. Das ist deine Aufgabe, dich gut vorzubereiten. In Blogs, Videos und Gruppen findest du Informationen und bekommst Tipps.
  2. Angebote einholen und vergleichen. Was dabei nicht schaden kann ist das Dorfpostsystem. Es gibt immer Leute, die ihre Pappenheimer kennen und Auskünfte geben. Da kann man sich halt auch mal zu Handwerksfirmen erkundigen. Nachbar, Schornsteinfeger, Energieberater waren bei uns sehr hilfreich.
  3. Frag Experten. Niemand kennt sich überall aus. Am teuersten sind die Sachen, die man vergessen hat und per Nachverkauf ordern muss. Vielleicht habt ihr Bekannte, die sich bei einigen Dingen auskennen. Schaut im Internet oder nehmt euch eine Baubegleitung.

 

Muskelhypothek

Die Muskelhypothek macht günstige Preise erst möglich und bei den Verkaufsgesprächen hört man das auch immer wieder und…. also ein Handwerker weiß, was alles dahinter steckt. Einfach ist das keineswegs und ein Laie oder Hobbyhandwerker braucht einfach länger und hat meist auch nicht spezielles Werkzeug. Zumal macht man viele Arbeiten nach seiner eigentlichen Arbeit, was sehr kräftezehrend ist. Auch setzt man den Irlaub für den Hausbau ein, wodurch man keine richtige Erholungsphase hat.

Das Überschätzen der Muskelhypothek gilt daher als Kostenfalle. Denn was ihr nicht schafft muss jemand anderes erledigen oder Termine  können nicht gehalten werden. Wenn ihr wenig Erfahrung habt, fragt lieber nach Hilfe im Bekanntenkreis und denkt an die BG Bau.

Aber einige Dinge lassen sich auch extrem gut kombinieren. Zum Beispiel Dämmung, Dampfsperre, Trockenbau und Elektrik. Vielleicht auch mit etwas Hilfe, kann man zehntausende sparen.

Mein Tipp: Schaut euch rechtzeitig nach Hilfe um, die ihr im Bedarf nutzen könnt.

 

Stolperfallen vermeiden

Ich werde auf dieses Thema noch ausführlich bei den Kostenfallen eingehen. Da gibt es meinen ersten 3Teiler, weil da echt viel zusammenkommt. Aber für eure Planung kommen hier einige Dinge, die man vermeiden kann:

  • Auch wenn sich etwas noch so gut anhört, immer prüfen. Ist alles schriftlich festgehalten, was man auch versprochen hat? Was steht im Kleingedruckten? Stimmen die Preise? Gibt es andere Anbieter, die ggf. deutlich günstiger sind? Wie lange gibt es den Anbieter schon und hat er einen guten Leumund? Gibt es evtl. bessere Alternativen?
  • Firmen rechnen gerne alles günstig. Ein niedriges Angebot kann versteckte Kosten enthalten. Wenn euch Angebote komisch oder zu günstig vorkommen, holt  euch Rat.
  • Baunebenkosten, zusätzliche Gebühren und Bauvorschriften der Bundesländer können schnell zu unerwarteten Problemen führen
  • Straßenbeteiligungen prüfen
  • Vergessene Arbeiten wie Sockel abdichten und dämmen, oder Vorschriften aus dem Bebauungsplan nicht vergessen

Mein Tipp: Lasst mal jemanden neutrales drüber schauen.

 

Ist es auch für Laien möglich?

Klares Jein.

Es hängt eher davon ab, wie weit ihr dafür gehen wollt. Es gibt zu allem Anleitungsvideos, Freunde können helfen, einiges ist ganz einfach, manchmal braucht man etwas Mut, vielleicht kann man sich auch etwas zeigen lassen. Getreu dem Handwerkermotto: Geht nicht, gibt es nicht. Spätestens bei Sendungen wie First Time Flippers ( HGTV / TLC ) wird schnell klar, dass man auch als Anfänger mit etwas mehr Zeit und Sorgfalt, gute Ergebnisse erzielen kann. Ja, es wird nicht immer so perfekt wie vom Profi, aber muss es auch nicht zwingend.

Klar ist aber auch, nicht jede Arbeit oder Arbeitsschritte sollte ein Laie machen. Besonders Schäden durch Wasser und Strom können teuer werden und sogar zu Versicherungsproblemen führen.

  • Überlegt, was ihr euch zutraut oder mit Hilfe machen könnt / wollt
  • Rechnet lieber mit weniger Muskelhypothek
  • Nutzt Gelegenheiten und bietet euch bei den Handwerksfirmen als Helfer an
  • Plant mehr Zeit für eure Arbeiten ein

 

Kostendetails und Einzelpositionen


Preise können abweichen. Einiges würde man auch billiger bekommen, anderes erreicht man nur mit Eigenleistung. Es soll einfach zeigen, dass man durchaus günstig und sinnvoll sein Ziel erreichen kann. Einfache / kleinere Fertighäuser gibt es schon ab 75.000€ mit unterschiedlichen Ausbaustufen. 

 

Basis: Haus LS 13 10 S 94.000€ ( Bei der Hülle eines Anbieters immer genau schauen, was im Paket enthalten ist und ob man das aus der Rechnung streichen kann oder hinzufügen muss )

Bodenplatte Angebot: 8.000

Baustrom: 1000€

Bauwasser: Meist nicht nötig, wenn man Wassertonnen nimmt.

Erdarbeiten: 10.000€ ohne Bodenaustausch

Revisionsschacht: 2000€

Hausanschlüsse inkl. Mehrsparten 5.000 ohne Gas

Dixi und Kleinigkeiten 2000

Estrich 4.000€

Treppe 4000

Elektrik 8.000

Heizung 20.000

Lüftung 2000

Sanitär HAR 10.000

Fließen 1500

Trockenbau und Dämmung 8.000€

Laminat, Türen, Tapete 7000

Bodengutachten, Vermessung, Bauamt 2500

Container 1000€

Werkzeuge und Kleinmaterial 1500

Außen 3000

Küche: 4000

Puffer: 1500€


200.000€


Eigenleistung: 20 – 25.000€

 

Mit Förderung auf 167.000€ und weniger

Förderungen können dein Budget zusätzlich entlasten. Allerdings gibt es bei der BEG ( früher Bafa / KfW ) keine Einzelförderungen mehr im Neubau, wodurch du nur einen Tilgungsnachlass und kein Zuschuss auf dein Konto bekommst. Evtl. könnt ihr über eure Landesbank noch bis zu 5.000€ pro Kind Barzuschuss bekommen, wenn die das im Programm haben. Ist von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich. Aber es kann zu Problemen mit der Bank kommen, wenn ihr nicht genug Kredit aufnehmt. Dann finanzieren die nicht. Sprecht also vorher mit eurer Bank.

KfW55 Förderung

Selbst in der einfachsten Form, die mit einem Holzfertighaus schnell zu erreichen ist, gibt es 18.000€ Tilgungszuschuss und einen 120.000€ zinsvergünstigten Kredit. Damit senken sich die 120.000 € auf 102.00€.

Mit EE oder NH Bonus bekommt ihr sogar 150.000€ zinsvergünstigt und 26.250€ Tilgungszuschuss.

 

KfW40 Förderung

Hier müsst ihr sicher noch etwas investieren, aber bekommt bis zu 33.750€ Tilgungszuschuss.

In der einfachen Form bekommt ihr 120.000€ zinsvergünstigten Kredit und bereits 24.000€ Tilgungszuschuss. Ihr müsst daher nur 96.000€ zurückzahlen.

Mit EE oder NH Bonus bekommt ihr sogar 150.000€ zinsvergünstigt und 33.750€ Tilgungszuschuss.

 

Energieberater

Der wird mit 50% gefördert und da werdet ihr etwa 1.500-2.000€ einplanen müssen.

Dies und das / Schlusswort

ich denke, die Rechnung ist unterm Strich realistisch und man kann durch Anpassungen der Größe oder einem Angebot sogar deutlich unter die 200000€ kommen. Dazu ist das Haus so ausgelegt, dass die Nebenkosten im Rahmen bleiben. Weniger Heizkosten, kein Schornsteinfeger und vielleicht kombiniert ihr das mit einer Balkonsolaranlage um die Grundlast zu senken.