Vorteile und Nachteile der Pelletheizung

Vorteile und Nachteile der Pelletheizung

Kurzform: Wir haben eine Pelletheizung genommen, weil es damals gut war, aber Heute? Es kommt drauf und und wie man diese konfiguriert.

Pelletheizung aus Sicht des Bauherren

Als Bauherr denkt man oft zukunftsorientiert und da lohnt sich der Blick auf nachwachsende Rohstoffe. Pellets sind etwa 2cm gepresste Holzstücke, die aus Holz, Späne oder auch verwertbaren Resten gepresst werden. Aus Umweltsicht sind diese also sehr wertvoll und sie haben noch viele weitere Vorteile. Deutschland muss viele Brennstoffe importieren, aber heimisches Holz ist genug vorhanden. Daher sind Pellets preisstabil. Außerdem ist man nicht von Importen abhängig.

Dazu kommt, dass man Pellets sehr gut bestellen kann und wenn man doch mal etwas mehr verbraucht, kann man Pellets für die Heizung in jedem Baumarkt als Sackware kaufen.

Die Pellets sind ein CO2 neutraler Energielieferant. Damit wird es für diese keine CO2 Bepreisung geben, was mittel- und langfristig den Spagat zu anderen Brennstoffen zu eurem Vorteil verschiebt. Vor allem ist die CO2 Bepreisung nicht wirklich kalkulierbar, da man mit ihr handeln kann und keiner weiss, wie teuer in Zukunft die Tonne als Berechnungsgrundlage sein wird.

Aber auch wenn die Umweltaspekte keine Rolle bei eurer Auswahl spielen, so hat die Pellet-Heizung einige Vorteile. Mittelfristig gesehen ist sie günstiger als eine Gasheizung, die n der Anfangsinvestition günstiger ist. Außerdem gibt sie euch einen Bonus auf den KfW-Wert bei der Berechnung eurer Dämmung am Haus.

Dazu kommt eine satte Förderung für die Pelletheizung und der Anbauten von bis zu 35% beim Neubau und wer saniert und eine Ölheizung gegen eine Biomasse-Heizung oder Wärmepumpe tauscht, bekommt sogar 45%.

Das heißt, auch Teile wie Pufferspeicher, Solarthermie oder Abriss des Öltanks sind förderfähig.

Ein letzter Vorteil ist sicherlich noch, die Heizung als Kombigerät anzuschaffen. Zusammen mit Scheitholz macht das Sinn, wenn ihr Holz selber machen wollt und einen Wald in der Nähe habt. Man muss zwar die Raummeter zahlen, aber das ist günstiger als die Pellets.

 

Pelletheizung, Pelletofen und Pelletkamin

Die Pelletheizung bedient das gesamte Hauskonzept zum Heizen und für Warmwasser. Das können auch Mehrfamilienhäuser sein, da es die Kessel in unterschiedlichsten Größen gibt. Sie sind eher gebaut für einen Heizungsraum und haben daher keine wirklich hohen optischen Ansprüche.

 

Der Pelletofen ist für einzelne Räume gedacht, vielleicht noch für 2 nebeneinander liegende Räume. Sie haben einen kleinen Pelletspeicher. Optisch gibt s sie in unterschiedlichen Designs, sodass für jeden etwas dabei ist.

Wer diese von Anfang an einplant, kann diese auch mit einer Wassertasche kaufen. Ich komme später darauf zurück.

Der Pelletkamin ist wie ein Pelletofen, aber sieht wie ein Kamin aus. Ob ihr nun den Pelletofen oder Kamin nehmt, ist eher eine optische Frage. Natürlich könnt ihr den Kamin auch als Scheitholzvariante nehmen.

 

Pellet Kombiöfen

Hier gibt es 2 Konzepte, die beide sehr sinnvoll sind. Eine ist die Kombination mit Scheitholz, die andere mit einer Wärmepumpe.

Kombiheizung mit Scheitholz ist dann sinnvoll, wenn ihr Holz machen wollt und die Möglichkeiten in der Nähe habt. Ihr macht dann Holzscheite selber, trocknet diese und könnt sie dann bei Bedarf zum Heizen nehmen. Die Einsparung ist beachtlich, wenn man es selber macht. Scheitholz einkaufen bringt keine nennenswerte Vorteile. Nachteil ist ganz klar die Trocknung und zusätzliche Lagerfläche.

 

Bei der Kombination mit Wärmepumpe bin ich etwas skeptisch, ob sich das lohnt. Ja, man würde den Pelletverbrauch deutlich senken. Aber eine Wärmepumpe braucht Strom als Basis, der teurer wird. Da müsste man also über eine Photovoltaik nachdenken. Dann ist es natürlich auch so, wo mehr Teile dran sind, kann auch mehr kaputt gehen.

Dennoch finde ich die Die grundsätzlich gut, vor allem wenn man nur einen kleinen Speicher wie wir hat. Aber  muss sich ja nicht alles rechnen, wenn man dadurch weniger Aufwand hat.  Sicherlich mal ein cooles Blogthema.

 

Vorteile der Pelletheizung

Auch wenn ich einige Argumente immer sehr weit hergeholt finde, hat es seine Berechtigung. So etwas wie Abhängigkeiten durch Import… oder hat wer etwas von Öl und Gas beim Russland Embargo gehört? Allerdings gönne ich unserer heimischen Wirtschaft den Umsatz eher, als einem Ölkonzern.

Es gibt aber auch viele praktische Vorteile der Pelletheizung, die sich auf die Umwelt und unseren Geldbeutel auswirken.

  • Der für mich wichtigste Vorteil ist der hohe Effizienzgrad bei der Verbrennung. Vor allem, weil die Öfen am effektivsten arbeiten, wenn sie ordentlich feuern müssen. Daher nie zu groß dimensionieren.
  • Daher auch eher geeignet für Heizkörper, da die eine große Vorlauftemperatur benötigen
  • Wenn wir schon bei der Asche sind, die kann auch im Kompost genutzt werden. Allerdings rät man davon ab, die Asche als direkten Dünger zu nehmen. Tut diese normal auf den Komposthaufen.
  • Pellets gelten als das günstigste Heizmaterial von allen Brennstoffen
  • Es gibt mehrere Speichersysteme, wo man die Pellets lagern kann
  • Die Anlagen sind ähnlich bequem zu bedienen, wie Ölheizungen
  • Sie sind kombinierbar mit Pufferspeicher, Solarthermie und Kaminen mit Wassertaschen
  • Sie können auch ohne Pufferspeicher betrieben werden, da sie besser skalierbar als Holzscheite sind. Aber ein Pufferspeicher wird empfohlen.
  • Es gibt sie auch als Kombinierte Geräte mit Scheitholz oder Wärmepumpe
  • Mittelfristig sind Pelletheizungen günstiger als Gasheizungen
  • Die Betriebskosten sind ähnlich wie bei anderen Heizungen
  • Es ist ein heimischer Rohstoff, was auch gut für unsere eigene Wirtschaft ist und somit Arbeitsplätze schafft.
  • Auch Reste können zu Pellets verarbeitet werden
  • Es braucht keine Pipelines, Ölbohrinseln und Tanker
  • Der ökologische Fußabdruck ist entsprechend klein
  • Durch die vielen umweltfreundlichen Aspekte, wird die Heizung von der BAFA extrem gefördert. Beim Neubau können das bis zu 35% sein und es werden auch Anbauteile gefördert.
  • Für die KfW Berechnung gibt es einen 10% Bonus auf die Wärmedämmung ( Faktor 1,1 )

 

Das klingt doch gut, aber die Heizung hat auch Nachteile. Eigentlich müsste man hier noch zwischen Gasheizung und Wärmepumpe unterscheiden, wenn man es ganz genau machen will.

Nachteile Pelletheizung

  • Es braucht Platz für einen Speicher, der wenigstens 2 Tonnen haben sollte. Wer einen Keller hat, wird da weniger Probleme haben. Wenn nicht, sollte es in jedem Fall möglich sein, dass ihr euch beliefern lassen könnt. Dafür gibt es auch unterirdisches Systeme, die bis zu 4m in der Erde sind was zusätzlich einen sehr großen Bagger benötigt. Das treibt die Kosten enorm in die Höhe, was ein deutlicher Nachteil ist. Das Problem ist nicht der Bagger, sondern seine Transportkosten von mehreren hundert Euro je Fahrt.
  • Der Sauger oder Schnecke machen etwas Lärm. Aber man kann den Zeitpunkt zum Nachfüllen wählen.
  • Die Anschaffung ist teurer
  • Es gibt viele Mechanische Teile die abnutzen oder kaputt gehen können.
  • Selbst bei kleinen Häusern braucht es viele Anbauteile, damit sie effektiv läuft. Daher lohnt sich das eher für mittlere bis größere Häuser.

Wie man sieht, sind die Nachteile eher gering. Einmal eingebaut, arbeiten sie sehr zuverlässig und auch bei anderen Heizungen kann mal etwas kaputt gehen. Bei unserer Fröling Pelletheizung gibt es auch einen Vertragspartner in der Nähe, worauf man achten sollte. Zum einen sind die Anfahrten näher und wenn etwas ist, können die schnell mal vorbei kommen. Ein langer Weg ist daher eher ein Nachteil.

Was kostet eine Pelletheizung

Die Kosten muss man konzeptionell sehen. Wenn ich mit KfW40 oder 55 baue, reicht ein kleiner Kessel. Dazu brauche ich einen Speicher für die Pellets und einen Pufferspeicher sollte man auch haben, vor allem bei einer Fußbodenheizung. Besonders der Pufferspeicher in Kombi mit Solarthermie spart uns jährlich viel Geld.

Die Kosten für eine Pelletheizung setzen sich daher aus mehreren Komponenten und deren Größen zusammen. Wir haben die Kombination aus KfW55, Kessel, kleinem Speicher, großem Pufferspeicher und 5 Solarthermie-Modulen. Diese Kombi würde ich immer wieder nehmen, da wir so nur etwa 50€ Pellets im Monat brauchen. Das hat zwar erst einmal hohe Investitionskosten zur Folge, aber wird für Heizung und Haus bestens gefördert.

Am Ende kostet eine Pelletheizung etwa 20-35.000€, je nach Konfiguration und Förderung(en).

 

Was kosten Pellets?

Auch wenn die Preise Saisonbedingt schwanken, so kann man pro Tonne Holzpellets als Sackware mit etwa 270€ rechnen. Als Schüttgut bekommt man diese durchaus für 230€ / Tonne. Allerdings kann das teurer werden, wenn es lange Anfahrtswege gibt. Günstiger kommt es, wenn ihr größere Mengen abnehmen könnt und besonders der Sprung zu 3 Tonnen lohnt sich.

Als Bauherr solltet ihr euch daher überlegen, wieviel Lagerfläche ihr haben wollt. Wenn ihr durch gute Planung nur wenig Pellets braucht, reicht auch ein kleiner Lagerplatz.

 

Was wird bei der Pelletheizung gefördert?

Dafür mache ich noch einen detaillierten Artikel. Generell wird die Heizung und Anbauteile mit 35% gefördert und es gibt auch Förderungen für Solarthermie. Wer saniert und eine Ölheizung hatte, bekommt noch einmal 10% Bonus. Die Förderung läuft über die BAFA und kann auch mit weiteren Förderungen kombiniert werden. Klassiker ist da die KFW 55 oder 40 Bauweise.

Wichtig: Passt auf bei Angeboten von Fertighäusern. Ich hatte letztens das Gefühl, dass man die Heizungsangebote schön teuer macht, trotz der Förderung. Bitte vergleicht gründlich.

Schaut also bitte immer auf die BAFA Internetseite, wie eine Pelletheizung aktuell gefördert wird.

Video zur Bafa Förderung für eine Pelletheizung

Welche Nebenkosten muss man einrechnen?

Zu den Nebenkosten zählen Strom, Schornsteinfeger, Wartung und Reparaturen.  Letzteres kann natürlich schwanken und sollte eigentlich bei der ausgereiften Technik eher selten sein. Daher würde ich mit etwa 30€ / Monat rechnen und 20€ für Reparaturen weglegen.

 

Pufferspeicher

Definitiv ja. So könnt ihr kostenlos und steuerfrei die Sonne anzapfen und die Wärme über mehrere Tage speichern. So könnt ihr auch mal an regnerischen Tagen die Heizung auslassen und nutzt den Puffer. Wir brauchen daher die Heizung im Sommer gar nicht oder nur, wenn mal länger schlechtes Wetter ist. Somit läuft der Ofen nur noch 6-7 Monate im Jahr. Eine krasse Einsparung!

Wir lassen die Heizung daher aus und nutzen den Pufferspeicher. Das spart Strom, Wartung und Reparaturen. Einzig der Schornsteinfeger kommt regelmäßig, egal ob die aus ist.

Nehmt am besten einen Puffenspeicher von 800+ Litern und genug Solarmodule.

 

Solarthermie

Diese machen mit dem Pufferspeicher am meisten Sinn. Da wir nicht die perfekte Dachausrichtung haben, sagte unser Heizungsbauer, dass 5 Module am besten wären. Tatsächlich klappt das extrem gut. Die Einsparung an Pellets ist dabei enorm und steuerfrei. Wir gehen davon aus, dass wir mit dem Pufferspeicher im Jahr etwa 1200-1500€ sparen.

 

Kamin mit Wassertasche

Wer gerne am Kamin sitzt und dort ebenfalls heizt, der braucht die Wärme ja nicht aus dem Haus zu lassen. Es gibt Kamine mit Wassertasche, die man ganz einfach an den Pufferspeicher anschließen kann. Dafür müssen vor dem Estrich 2 Leitungen vom späteren Kamin zum Pufferspeicher verlegt werden.

Danach nutzt ihr die Wärme vom Kamin doppelt.

 

Vorteile mit einem KfW Haus

Das ist wohl die größte Einsparung, da ihr nicht nur weniger Heizkosten habt, sondern bis zu 30.000€ vom KfW Kredit erlassen bekommt. Grad in der Kombination als KfW 40+ müsst ihr eh mit Solarthermie arbeiten und damit ist dieser Schritt durchaus lukrativ. Außerdem bekommt ihr einen Bonus auf die Dämmung.

Ihr müsst euer Haus natürlich stark dämmen, aber die Holzfertighäuser sind da extrem gut. Ich würde jederzeit wieder mit KfW bauen.

 

Wie rechnet sich eine Pelletheizung?

Die Pelletheizung ist in der Anschaffung zwar am teuersten, aber im Unterhalt holt sie wieder auf. Selbst eine Gasheizung kommt langfristig nicht mit. Vor allem wird die Gasheizung nur unter wenigen Bedingungen überhaupt gefördert.

Außerdem unterliegt Holz nicht der CO2 Bepreisung, wodurch nur der normale Marktpreis eine Rolle spielen wird.

Man spart also vorzugsweise durch das Brennmaterial. Man sagt, nach 6-7 Jahren rechnet sich das, wobei es immer darauf ankommt, wie ich die Heizung geplant habe.  Je weniger ich verbrauche, desto länger braucht es. Allerdings spart man auch wieder, wenn der Pufferspeicher gut läuft.

 

Vorteile mit einer Fußbodenheizung

  • Sehr angenehme Wärme von unten
  • Keine Heizkörper die dreckig werden / Staubfänger
  • Keine Bastelarbeiten beim Verlegen von Laminat
  • Fußbodenheizung kann man selber verlegen. Kupferrohre oder Plaste eher nicht oder nur mit entsprechendem Werkzeug und handwerklichen Fähigkeiten.

 

Fazit nach 2 Jahren

Zugegeben, ein großer Speicher, der mit LKW gefüllt wird, wäre uns lieber. Aber dafür einen Keller? Nein. Naja, in 20 Jahren sehe ich das auffüllen vielleicht anders, aber mal schauen, was ich da für eine Lösung finde. Alles andere läuft super. Einmal hatten wir Probleme mit der Brennkammer, aber das war Garantie. Das Saugsystem macht einen guten Job und die Energie in Strom ist relativ wenig. 27 Watt im Normalbetrieb oder im Heizmodus 75 Watt. Wir liegen also deutlich unter 1 kW/h pro Tag.

Durch die Kombination als Energiesparhaus mit Solarthermie, verbrauchen wir unter 2 Tonnen Pellets im Jahr bei 210m² Fläche. Umgerechnet etwa 600€ / Jahr.

Tipp

folgt

Last Updated on Januar 27, 2021 by Scope242