Photovoltaik DIY

Photovoltaik selber bauen

Photovoltaik selber bauen / DIY

Tipps, Vorschriften und was ihr bei dem Eigenbau größerer Anlagen beachten solltet. Ich geha davon aus, dass wir hier von Anlagen zwischen 2 und 10Kw reden.

Photovoltaik DIY

Auch wir haben überlegt, ob wir bauen lassen, mieten oder selber bauen. Nun ist es so, dass ich Elektriker bin und 1995 einen Photovoltaikabschluss gemacht habe. Allerdings arbeite ich seit 25 Jahren in der IT und als Blogger.

Die Frage: Kann ein Hobbyhandwerker eine kleine oder mittlere Anlage selber bauen?

Antwort: JA, aber es gibt kleine Grenzen und Dinge zu beachten. Ich finde, wer handwerklich etwas begabt ist, dürfte keine Probleme haben. Platt gesagt, wer eine Lichtschaltung machen kann, wird auch Solar packen.

Photovoltaik selber bauen
Photovoltaik selber bauen

Anforderungen

Die sind nicht dramatisch und man kann diese locker einplanen. Daher kommen in den folgenden Beiträgen alle Aspekte für die Photovoltaikanlage und wie man das meist ganz einfach löst.

Die Themen der folgenden Beiträge

  • Rechtliches und Genehmigungen ( Baurecht, Elektro-Vorgaben usw.)
  • Solar Förderungen 2023 / 2024
  • Preise DIY, regionale Anbieter und Vertriebsagenturen
  • Argumente der Verkäufer – Was stimmt und was sagt die Realität?
  • Anlage mieten, bringt das was?
  • Perepherie selber zusammenstellen und kaufen. Tipps, Kennzahlen und Sets
  • Schutzeinrichtungen und sicher verkabeln
  • On und Off Grid
  • Wieviel Solar braucht man?
  • Solar und mit Strom heizen
  • Montage einer PV
  • Solarregler / Wechselrichter
  • Batterieblock
  • Solaranlage erweitern

Wie ihr seht, sind das einige Themen, aber so dürfte das DIY PV Projekt gelingen. Wobei besonders der Punkt Schutzeinrichtungen mit Sicherheit und verkabeln wichtig ist. Das ist nicht zuletzt ein Versicherungsproblem.

Genehmigungen und rechtliche Grundlagen

Da haben wir es mit 2 Sachen zu tun, dem Baurecht und dem Bebauungsplan. Das Baurecht legt den Hausbesitzern oder auch Mietern keine Steine in den Weg. Wichtig ist vor allem, dass die Anlage stabil und das Dach die zusätzliche Last trägt. Da muss im Zweifelsfall evtl. ein Statiker ran.

Auch ein Mieter, der ein haus mietet, kann eine PV auf das Dach bauen. Dabei hat der Hausbesitzer natürlich das Hausrecht und muss gefragt werden. Das sollte dann auch schriftlich fixiert werden.

Blendeffekt: Auch das gibt es, nicht zuletzt, weil die Sonne sich bewegt und damit ein großer Bereich geblendet werden kann. Tatsächlich entscheiden die Gerichte für die Geblendeten, wenn die Blendung unzumutbar ist. Ich gehe dacin aus, wenn sich das häuft, dass es zentral geregelt wird.

https://efahrer.chip.de/solaranlagen/solaranlage-blendet-nachbarn-gericht-faellt-klares-urteil_109647

Wir bewegen uns bei diesem recht genehmigungsfreien Verfahren im Bereich von Photovoltaikanlagen unter 30Kw auf Dächern, nicht auf Freiflächen. Da gibt es noch andere Regelungen.

Bebauungsplan

Der regelt auch optische Belange und soll das Zusammenleben von Nachbarn regeln. Wenn ihr keinen Bebauungsplan habt, dann fragt beim Bauamt. Wenn es keinen gibt, gilt oft, dass das allgemeine Stadtbild eingehalten werden sollte. Etwas schwammig, aber so ist das.

Auf dem Dach ist eine PV meist kein Problem. Anders sieht es aus, wenn Fassaden, Balkone, Zäune, Gartenhäuser oder Aufsteller mit Solar bestückt werden sollen. Das muss vorher geklärt werden. Wenn im Bebauungsplan steht, weiße Außenwände, dann fragt beim Bauamt und ggf. müsst ihr eine Befreiung beantragen. Ob das klappt, liegt dann beim Bauamt und den Ortsvertretern, die das Entscheiden.  

Genehmigung vom Energieversorger

Genehmigung trifft es nicht ganz, man muss sie melden. Meldepflicht trifft es vielleicht besser. Das gilt für alle Anlagen, auch für Off-Grid, die Parallel betrieben werden. Diese haben oft Notstromschaltungen oder hängen an Landstromladegeräten. Da man euch das eh nicht verbieten kann, meldet es und gut.

Dafür gibt es meist einfache online Formulare, die ihr bei eurem örtlichen Energieversorger ausfüllt.

Elektrische Komponenten

Der Aufbau von elektrischen Anlagen ist einer Fachkraft vorbehalten, so sagt es die Vorschrift. Aber eine Modeleisenbahn darf man doch auch? Das muss man nun differenziert sehen.

Es gilt die Kleinspannungsregelung:

  • Bis 50V Wechselspannung
  • Bis 120V Gleichspannung

Dürfen auch Laien die Installation tätigen.  Auf dem Dach würde das bedeuten, dass ihr 3 Panels in Reihe schalten könnt. Panels haben meist 32-35V, wenn die unter 30V haben, dann könnt ihr sogar 4 verbinden. Ihr könntet dann weiter 3 oder 4 Panels Parallel dazu schalten, da nicht die Spannung steigt, sondern der Strom. Hier werdet ihr vom Kabelquerschnitt begrenzt, dafür gibt es Tabellen. In der Praxis nimmt man aber aus gutem Grund lieber größere Spannungen.

Aber als Privatmann ist es dir überlassen, ob du dich daran hältst, oder nicht. Es gibt keine Strafen. Aber wenn etwas passiert, wird die Versicherung versuchen, den Schaden ganz oder teilweise auf dich abzuwälzen. Brennt also dein Haus ab, wird man versuchen den Eigenbau gegen dich zu verwenden. Daher ist Punkt 6 so wichtig.

Aber auch der Soalregler und Wechselrichter haben Leitungen mit Landstrom, also 240V AC. Auch diese dürfte man nicht anschließen.

Die Crux beim Energieversorger.

Hier ist die Schwachstelle. Energieversorger sind angehalten, nur technisch einwandfreie Anlagen ins Netz zu lassen, was bei Laien nicht der Fall ist. Selbst Elektriker bekommen keine Freigabe. Nur Elektrofirmen mit Zulassung beim örtlichen Energieversorger können dir eine Anlage ins Netz bringen.

Selbst ich, als Elektriker mit Solarschein bekomme das nicht beim Energieversorger durch.

ABER: Das ist nicht so wild. Dann speist man eben nicht ein. Die paar Cent rechnen sich eh nicht, wenn man den Aufpreis zwischen DIY und Elektrofirma vergleicht. Das würde nicht einmal die Zinsen rechtfertigen. Ihr könnt also eine Anlage aufbauen, aber nur als Inselanlage. Erlaubt ist aber, mit Landstrom die Anlage zu speisen. Reicht eure Energie über die Solar nicht, dann mutzt ihr den normalen Strom.

Wichtig beim Aufbau

Da gibt es 4 Dinge, die ich euch dringen raten möchte.

  1. Ihr dürft bestehende Anlagen nicht entwerten oder deren Fähigkeiten verschlechtern. Habt ihr zum Beispiel eine Blitzschutzanlage, müsst ijr klären, ob die PV abgesichert ist, ob die PV evtl. den Blitzschutz beeinträchtigt oder gar massiv stört.
  2. Die BG Bau achtet auf den Schutz auf Baustellen und auch ob Sicherheitsvorschriften eingehalten werden. Das gilt auch für Helfer ( denkt an ein Bautagebuch und Versicherung ). Hört sich nervig an, aber man will keinen Unfall oder das Freunde schwer verletzt werden. Vor allem beim Aufbau der Panels, nehmt euch ein ordentliches Gerüst mit Fallschutz! Arbeitet immer zu zweit, dass falls etwas passiert, der andere helfen kann oder Hilfe holen kann.
  3. Ihr arbeitet mit teils hohen Strömen. 12V kann eine Modeleisenbahn antreiben, aber mit Strom auch einen Schraubenzieher zum Glühen bringen. Überlegt euch, ob ihr wichtige Elemente vielleicht von einer Fachkraft machen lasst.
  4. Denkt an den Potentialausgleich. Die Anlage muss da mit eingebunden werden.

Ein Kniff, wie ihr Solarpfennig bei DIY bekommt

Ihr braucht dazu eine Abnahme und die Anmeldung über eine eingetragene Elektrofirma. Vielleicht solltet ihr diese die wichtigen Anschlüsse machen lassen. Damit meine ich die Überspannungsschütze, die Verteilung und den Zähler. Das haben die in 2h erledigt. Rest macht ihr alles. Dazu kommt, dass die Anlage geprüft wird, also durchgemessen wird. So findet man Schwachstellen.

Das hat den Vorteil bei der Versicherung, da es von einer Fachfirma kommt. Außerdem habt ihr den Solarpfennig. Ist nicht viel, aber das rechnet sich eher, als eine komplette Anlage aufbauen zu lassen.

Vielleicht können die auch die Wartung übernehmen.

Last Updated on Oktober 10, 2023 by Scope242