Würde ich noch einmal mit Massa Haus bauen?

Würde ich noch einmal mit Massa bauen?

Massa Haus | Klares Jein, aber wieso?

Kurzform: Nein, nein und nochmals nein. Ich würde Dinge anders machen, wieder vergleichen und vielleicht würde es sogar wieder Massa Haus. Aber warum?

Warum nicht?

Nein, Nein und noch einmal Nein. Wieso 3mal? Einmal aus der Sicht eines angehenden Häuslebauers und einmal aus der rückblickenden Sicht. Ich trenne das bewusst, da es unterschiedliche Gründe sind. Hier in Kurzform:

  1. Wir würden wieder vergleichen, schauen was zu uns passt und das mit dem Preis abgleichen. Ich würde also nicht Massa Haus einfach so nehmen, aber es könnte Massa werden, wenn es zu unseren Vorstellungen passen würde.
  2. Wir haben viel selber gemacht, aber auch mit regionalen Firmen gearbeitet. Unter war da ein Firmenkonstrukt “Sie Hand in Handwerker”, wo wir die Heizungs- und Elektrofirma zufällig hatten. Da gibt es auch einen regionalen Hausanbieter und auch die anderen Firmen kommen aus der Region. Wir würden das vorziehen oder uns zumindest gründlich erkundigen.
  3. Das ist dann eher etwas persönliches, auch weil ich immer wieder Storys aus den Communities höre und nicht nur bei DFH. Wenn ich gutes deutsches Geld für Handwerker bezahlen soll, dann sollten auch deutsche Firmen an meinem Haus arbeiten. Deutsches Handwerk hat zu recht seinen guten Ruf und ich möchte bei Problemen auch die Firma ansprechen können. Mir gefällt es einfach nicht, dass mein Auftrag vermittelt wird, dann ein ausländischer Subunternehmer geschickt wird und sich die Vermittler so viel Geld nehmen, dass es nur noch für ne billige Baukolonne reicht? Als gelernter Elektriker sage ich Nein zu so einem Dumping.

Mantra: Egal was ihr kauft, braucht oder möchtet, ihr seid die fette Beute und wichtiger fast noch, ein Einmalkunde. Jeder Verkäufer will das Maximum heraus holen und seine Mitbewerber ausstechen. Das wird ein nerviges bis leidiges Thema, daher kurz am Anfang.

Aus Sicht eines angehenden Hausbauers.

Die wohl schönste und stressfreieste Zeit war, das Suchen nach dem passenden Haus. Wir saßen auf der Couch, Ipad in der Hand und haben die Häuser verglichen. Dabei einen Tee getrunken und überlegt, wie wir den Schnitt ändern müssten oder was wir sonst haben wollten.

Dabei schaust du dir die Leistungen an, den Preis und wägst ab,  ob das in dein Budget passt. Das es Massa wurde, war eher dem Umstand zu verdanken, dass wir das LS4 woanders gefunden hatten.

Heute ist das anders. Es werden keine Preise mehr angezeigt und das ist nicht nur bei Massa so. Du hast also keine andere Wahl, als dich in die Mühlen der extrem gut ausgebildeten Verkäufer zu begeben. Denkt an das Mantra…

Das Problem ist, dass man zuerst deine Anonymität aufheben will. Das ist das oberste Gebot bei einem Marketingfunnel. Das könnte einem ja egal sein, aber wir reden hier von einer Lebensinvestition und wenn du das bei 5 Anbietern machst, ist es mit der Ruhe auf der Couch vorbei. Bei Massa gibt es nicht einmal mehr die Telefonkontakte, außer im Impressum. Du sollst deine ganzen Daten eingeben, sonst gibt es keine Info.

Abgesehen davon, sind intransparente Preise gerne teurer als normal. Man hat auch keine Vergleichsmöglichkeiten. Beispiel: Massa warb bis vor kurzem noch mit 70.000€ als Einstieg. Nun sind es 80.000.

Unser Lifestyle 4, dass wir 2016 für 90.000€ inkl. einer Kniestockerhöhung im Wert von 10.000€ gekauft haben, kostet nun 2018 –  116.000€ >> https://www.fertighaus.com/musterhaus/massa_haus/liefestyle4_neu/index.php?rub=ab&stufe=2&minfo=1 wobei der Preis nicht verbindlich ist. Dazu kommen noch die 5 – 10.000€ für die Kniestockerhöhung.

Update: Zum Masse Haus Lifestyle 4 ist nichts mehr im Netz zu finden… alles gelöscht oder umbenannt in eine neue Nummer 20.12. die dem LS 4 zumindest sehr ähnlich ist.


Der Grund für das Nein ist aber, dass ich nichts ohne einen Preis kaufen würde. Ich als Einmalbauherr gegen einen extrem gut ausgebildeten Verkäufer? Da klingeln alle Alarmglocken bei mir. Allerdings würde ich wieder vergleicchen.

Dazu gibt es auch einen sehr interessanten Artikel beim Tagesspiegel: https://www.tagesspiegel.de/politik/intransparente-preise-angebot-nach-persoenlicher-nachfrage/20529076.html

Da beschreibt man auch, dass es bei intransparenten Preisen nicht um ein guten Angebot geht, sondern um die individuelle Schmerzgrenze um das Maximum an Profit zu erreichen. Könnte ich mir hier auch vorstellen.


Das Nein aus der heutigen Sicht.

Ihr könnt euch vorstellen, dass ich in mehreren Facebookgruppen von unterschiedlichen Anbietern bin und auch diverse Sachen hier zugesendet bekomme. Was nun kommt ist also eher allgemein bezogen und wie ich heute bauen würde.

Heute bin ich mir sicher, dass die Probleme gar nicht von der Haushülle selber kommen, sondern von dem Ausbau. Wir haben wirklich gut daran getan, Handwerker aus der Region zu nehmen.

Probleme im Überblick

Ihr denkt, die sind teurer?

Nicht wirklich. Bei den Angeboten die mir hier von diversen Häuslebauern vorliegen, sind die auch nicht teurer oder günstiger als andere. Aber aus dem was ich gesehen habe, stellt sich der Unterschied für mich so dar:

Problem 1:

Ihr kauft für euer gutes Geld eine Leistung, sagen wir, eine Heizung für 50.000€ bei eurem Hausbauanbieter ein. Die vergeben das an eine Firma und versuchen das mit maximalen Profit zu machen. Soweit ist das ja in Ordnung, zumal man einen erfahrenen Baubegleiter bekommt, der die Leistungen abnimmt.

Machen wir mal ein fiktives Beispiel: Die Firmen machen  billige Angebote wegen der Masse und die Differenz streicht der Verkäufer ein. Die Angebote sind teilweise so günstig, dass man den Auftrag zum angebotenen Preis von 35.000€  nun an einen Subunternehmer weiter „verkauft“ und wieder Provision nimmt. Zu euch kommen dann nette Polen, die kein deutsch können oder günstige Handwerker aus Sachsen um nun den Auftrag für 28.000€ zu erledigen. Da muss dann alles schnell gehen und es passieren Fehler. Bodenplatte 10cm zu kurz oder Klebereste auf der Treppe. Treppe war dennoch in Ordnung und die Verputzer haben auch einen guten Job gemacht.

Im krassesten Fall, bei einer Elektroinstallation, wurde es sogar noch einmal weiter verkauft und der Schaden, was der Elektriker angerichtet hat, war extrem. Da mussten sogar große Rigipsbereiche entfernt und neu gemacht werden. Wenn ihr also Glück habt, kommt der Handwerker aus der ersten Instanz aus eurer Umgebung, bei Pech aus der Zweiten und bei ganz viel Pech aus der Dritten.

Bei einem anderen Fall ist man bei der Heizungs- / Sanitärinstallation um 11.000€ herunter gegangen um den örtlichen Anbieter zu unterbieten. 11.000€ ist eine stolze Summe und zeigt wohl, wie die Handwerker entlohnt werden. Hauptsache der Verkäufer hat einen guten Schnitt gemacht. Ich will damit nur sagen, für euer gutes Geld bekommt ihr … naja, denkt euch euren Teil. Sucht ihr bissle im Netz, werdet ihr zahlreiche Dinge zum Thema Baupfusch und deren Behebung finden. Man sagt ja immer, man bekommt was man bezahlt, aber irgendwie passt das hier nicht.

Problem 2

Das Hauptproblem ist die Gewährleistung. Heizung im Winter kaputt? Wen ruft ihr an und wer zahlt das? Kommt dann ein Heizungsbauer aus Polen mal einfach zu euch? Was ist bei einem Garantiefall? Selbst wenn ihr eine deutsche Firma hattet, wenn die nicht aus eurer Umgebung kommt wird auch da schwierig.

Problem 3

Auch hier gibt es intransparente Preise. Man sagt euch nicht, was die Elektroinstallation kostet oder das Ausbaupaket 3 usw. Es gibt oft ein Mehrfachangebot, wo mehrere Sachen zusammen gefasst sind und die einen Endpreis haben. Holt man sich dann ein Angebot von einem örtlichen Anbieter, geht das nervige Verhandeln los, weil man ja keine Grundlage durch deren Blackbox Angebot hat. Denkt an das Mantra!

Ihr sitzt einem Verkaufsprofi gegenüber, der ein Blackbox-Angebot hat. Meint ihr, das machen die aus reiner Gefälligkeit?

Problem 4

Die enorme Preissteigerung beim Lifestyle4. 24.000€ in 2 Jahren ist schon heftig und da ist keine Kniestockerhöhung dabei. Spätestens da wäre der Bogen überspannt. Dabei sind die 24.000 nur die normale Erhöhung ohne die Kniestockerhöhung, die wir damals bekommen haben. Nun gibt es das Lifestyle 4 nicht mehr, aber einen fast identischen Nachfolger. Haustür ist etwas anders und scheinbar aus dem KfW 70 Standart, wurde KfW 55 oder zumindest ähnlich. Kostet wohl nun 116.000€,

Was würde ich heute machen.

Ich würde heute nicht noch einmal so viel selber machen. Allerdings würde ich auch keine der Ausbaupakete nehmen, wie ich das hier so oft gesehen habe.

Bei uns um die Ecke gibt es einen Hausbau-Anbieter, der alles mit regionalen Handwerksfirmen macht und eine davon hat unsere Heizung installiert. Die haben einen guten Job gemacht, wir wurden sehr gut beraten und mit 41€ / Stunde keineswegs teuer. Aber nun kann ich, wenn die Heizung streikt im Nachbarort anrufen und bekomme Hilfe.

Insgesamt war es goldrichtig, die Firmen aus der Region zu nutzen.  Die Haushülle könnte man ohne weiteres bei Massa nehmen, aber selbst da tendiere ich auf jemand regionales. Es war auch kein Fehler die Bodenplatte von Massa zu nehmen, aber man hat uns da echt schlecht beraten um ein günstiges Angebot zu unterbreiten. Mal abgesehen davon, dass es nicht nötig gewesen wäre. Zum Schluss haben wir 2 – 3.000€ mehr durch den Nachverkauf gezahlt ( Druckplattentest, Schnurgerüst, Hauseinlass und Verrohrung).

Ich würde mich also zuerst regional umsehen und darauf achten, dass die Handwerker beliebt sind. Auf dem Land ist der Ruf extrem wichtig und im Zweifelsfall, fragt man beim Bäcker, Feuerwehr, Schornsteinfeger oder der Dorfpost mal nach. Unsere Nachbarn hatten auch gute Tipps.

Last Updated on Januar 31, 2021 by Scope242